Deutschland

4. Felsmechanik- und Tunnelbautag am 7. Juni 2018 im WBI Center

Am 7. Juni 2018 findet der vierte Felsmechanik- und Tunnelbautag im WBI-Center in Weinheim an der Bergstraße statt. Die Kurz-Tagung wird, wie schon die vorangegangene Tagung 2016, von der WBI GmbH gemeinsam mit der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, der DB Netze und dem Arbeitskreis Bautechnik des Württembergischen Ingenieurvereins veranstaltet.

Das Fachprogramm wird sich diesmal dem Thema „Felsmechanische Fragestellungen beim Bahnprojekt Stuttgart–Ulm und anderen nationalen und internationalen Projekten“ widmen. Als Referenten konnten dafür Vertreter von Bauherren, Baufirmen, Planern und Gutachtern gewonnen werden.

 

Rückblick 2016

Der Zuspruch aus der Fachwelt war enorm: über 300 Fachleute nahmen an der Tagung teil und trugen zum Gelingen des fachlichen Austausches bei.

In einem anschließenden Übersichtsvortrag berichtete Dipl.-Wirt.-Ing. M. Leger über den aktuellen Stand der Arbeiten am Großprojekt Stuttgart–Ulm. Danach folgten 4 Sitzungen mit insgesamt 14 Fachvorträgen. Für die Sitzungsleitungen sowie als Vortragende wurden hochkarätige Fachleute aus dem Kreis der Bauherrschaft, von Baufirmen, Planern und Gutachtern gewonnen. Sie boten sehr interessante und anspruchsvolle Vorträge zu wichtigen Fachthemen.

Durch die erste Sitzung zum Thema „Anbindung der NBS an den Flughafen Stuttgart“ führte Walter Schoefer von der Flughafen Stuttgart GmbH. Zunächst berichtete Dipl.-Ing. Matthias Breidenstein (DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH) sehr eindrucksvoll davon, welche planerischen, bautechnischen und baubetrieblichen Herausforderungen für die Tunnelbauwerke zur Anbindung von Flughafen und Messe zu meistern seien. Über das spezielle Thema einer Auftriebssicherung des Tunnels der Flughafenkurve mittels Entspannungsbrunnen wurde von Dipl.-Ing. Heiko Siebenschuh (DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH) und Dr. Bernd Gaukler (geon) berichtet – auch dies eine besondere Lösung für besondere Randbedingungen.

Die zweite Sitzung zum Thema „Tunnelbau im anhydritführenden Gipskeuper“ wurde von. Manfred Leger geleitet. In zwei aufeinander aufbauenden Vorträgen erläuterten Prof. Dr.-Ing. Walter Wittke und Dr. Martin Wittke (beide WBI) umfassend die Modellvorstellung und das Planungskonzept für die Tunnelbauwerke im anhydritführenden Gebirge. Anschließend stellte M. Eng. André Reinhardt (DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH) die Ergebnisse von Feldversuchen zur Abdichtung gering durchlässigen Felses mit Acrylatgel vor. Dabei ging er auch auf die versuchstechnischen Anforderungen ein, die sich aus dem besonderen Randbedingungen und Vorgaben, wie sehr geringe Durchlässigkeit und kein Wasser, ergeben. Als letzter Vortragender dieser Sitzung ging Dr.-Ing. Wolfgang Rauscher (EDR) auf die Herausforderung ein, eine fachtechnisch kompetente und unabhängige Prüfung zu gewährleisten, wenn die zu prüfende Planung aufgrund der schwierigen Randbedingungen Neuland betritt.

Dr.-Ing. Martin Herrenknecht führte durch die dritte Sitzung zum Thema „Projekte mit ähnlichen Fragestellungen“. Erste Vortragende in dieser Sitzung war Dipl.-Ing. Helena Loga (DB Netz AG). Sie berichtete sehr umfassend über die Herausforderungen im Zusammenhang mit Planung und Bau der 2. Stammstrecke der S-Bahn München. Der anschließende Vortrag von Dr. Martin Wittke gab einen Einblick in die Ausführungsplanung für die Red Line der S-Bahn Tel Aviv, Israel, die sowohl maschinell als auch konventionell aufgefahren wird. Über die bergmännische Unterfahrung einer Hauptverkehrsstraße bei geringer Überdeckung und unter Verkehr in Doha, Katar berichteten Dr. Bettina Wittke-Schmitt (WBI) und Hans Wenkenbach (Porr AG). Hier wurde deutlich, dass auch anspruchsvolle Bauprojekte bei entsprechender Planung und Ausführung erfolgreich zum Abschluss gebracht werden können. Den Abschluss dieser Sitzung bildete ein Vortrag von Dipl.-Ing. Rainer Rengshausen (Porr AG) über den Bau des Emscherkanals BA40 mit einer EPB-TBM. Auf illustrative Art und Weise hatte er deutlich gemacht, mit welchen Herausforderungen ein Vortrieb mit sehr kleinem Durchmesser verbunden ist.

Die 4. Sitzung zum Thema „Besondere Fragestellungen“ wurde von Prof. Dr. Gerd Wolf (LH Stuttgart) geleitet. Zu Beginn hatten Peter Sturm und B. Eng. Maik Wolf (beide DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH) das Großprojekt Stuttgart–Ulm aus einer ganz anderen Perspektive beleuchtet und waren auf das Management von Risiken und Chancen im Bahnprojekt eingegangen. In seinem anschließenden Vortrag hatte Dipl.-Ing. Günter Osthoff (DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH) die Planungen für den Vortrieb der Großquerschnitte (bis 200 m² bei geringer Überlagerung unter Bebauung) im Anfahrbereich Hbf Süd erläutert. Dipl.-Ing. Sabine Hennigs (Eisenbahnbundesamt) hat am Beispiel der mit stahlfaserbewehrtem Spritzbeton ausgekleideten Tunnelabschnitte des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie das Vorgehen zur Erlangung einer Zustimmung im Einzelfall (ZiE) des Eisenbahnbundesamts erläutert. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Dr.-Ing. Stefan Kielbassa (DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH), in dem er den Umgang mit Karststrukturen sowie die Karstsanierungsmaßnahmen für den Albabstiegstunnel erläuterte.

 

4. Felsmechanik- und Tunnelbautag

WBI-GmbH

Tel.: +49 06201/25990

Die Voranmeldung ist online möglich auf www.felsmechanik.eu

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