Konferenzbericht

7. Münchener Tunnelbausymposium

Die Organisatoren der Konferenz (v. l.): Univ.-Prof. Dr. techn. Philip Sander, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Braml, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Conrad Boley, Prof. Dr.-Ing. Manfred Keuser und der Geschäftsführer der STUVA e. V., Prof. Dr.-Ing. Roland Leucker
Credit/Quelle: Universität der Bundeswehr München

Die Organisatoren der Konferenz (v. l.): Univ.-Prof. Dr. techn. Philip Sander, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Braml, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Conrad Boley, Prof. Dr.-Ing. Manfred Keuser und der Geschäftsführer der STUVA e. V., Prof. Dr.-Ing. Roland Leucker
Credit/Quelle: Universität der Bundeswehr München
Die Erleichterung stand den Veranstaltern ins Gesicht geschrieben, als mit mehr als zweijähriger Verspätung am 8. Juli 2022 endlich das 7. Münchener Tunnelbausymposium an der Universität der Bundeswehr München seine Tore öffnen konnte. Ursprünglich war die Veranstaltung für Mai 2020 geplant gewesen, aber Corona und die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen hatten einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Seit seiner Gründung im Jahr 2008 hat das Münchener Tunnelbausymposium einen festen Platz im Terminkalender der Tunnelbauspezialisten und hat sich längst zu einem festen Treffpunkt der Branche im süddeutschen Raum entwickelt. Alle zwei Jahre, zwischen den STUVA-Tagungen, bietet sich hier die Gelegenheit, aktuelle Themen mit einem sachverständigen Publikum zu diskutieren. Schließlich sind Planung, Bau und Unterhalt von Tunnelbauwerken hochkomplexe Aufgabenstellungen, die eine multidisziplinäre Zusammenarbeit erfordern. Ein regelmäßiger Austausch unter Kollegen der verschiedenen Fachrichtungen ist deshalb absolut notwendig, und die kompakte eintägige Veranstaltung in München bietet dafür beste Voraussetzungen. Nach der langen Coronapause konnten daher wieder nahezu 300 Fachleute zum Symposium begrüßt werden. 

Vier Schwerpunktthemen

Die diesjährige Veranstaltung wurde von den Professoren Thomas Braml, Philip Sander, Conrad Boley und Manfred Keuser der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften gemeinsam mit der STUVA ausgerichtet und beschäftigte sich mit vier unterschiedlichen Schwerpunktthemen: Tunnel in Bayern, Digitalisierung, BIM und Forschung, Vertragsmodelle und Risiko sowie Internationale Großprojekte. 

Tunnel in Bayern

Im ersten Themenblock stellte Dipl.-Ing. Frank Frischeisen (Landeshauptstadt München) unter dem Titel „ÖPNV-Offensive der Landeshauptstadt: Der U-Bahn-Bau in München nimmt wieder Fahrt auf“ die aktuellen Projekte der Stadt München vor. Ergänzend hierzu präsentierte Dipl.-Ing. Albert Wimmer (DB Netz AG) in seinem Vortrag den aktuellen Stand in der Planung und Bauausführung der 2. S-Bahn-Stammstrecke München. Abschließend gab Dipl.-Ing. Martin Zeindl (Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, München) einen aktuellen Überblick über weitere Tunnelprojekte in Bayern. 

Digitalisierung, BIM und Forschung

Im zweiten Themensegment gaben Prof. Dr.-Ing. Günther Meschke (Ruhr-Universität Bochum), Dipl.-Ing. Gereon Behnen (Büchting + Streit AG), Fabian Rauch (TU München) und Dipl.-Ing. Stephan Frodl (Ed. Züblin AG) einen Einblick in die aktuellen Forschungsthemen im Bereich des Tunnelbaus. Des Weiteren stellte Frodl die Neuentwicklungen bei der Modellierung von Tunnelprojekten mit Building Information Modeling (BIM) vor. 

Vertragsmodelle und Risiko

Im Anschluss informierten Dr.-Ing. Peter Hoffmann (Schüßler Plan), Dipl.-Ing. Frank Ruopp (Munich Re) und Dipl.-Ing. Heinz Ehrbar (Heinz Ehrbar Partners) über die neuesten Entwicklungen zu Kostenberechnungen sowie zum Risikomanagement von Tunnelprojekten und präsentierten dem Auditorium die aktuell veröffentlichten Empfehlungen für das Projektrisikomanagement im Untertagebau.

Internationale Großprojekte

In diesem abschließenden Themenblock gaben Dipl.-Ing. Matthias Neumaier und Dipl.-Ing. Manuel Gotthalmseder (beide DB Netz AG) spannende Einblicke in das Projekt „Nordzulauf zum Brenner-Basistunnel“. Anschließend sprach Dr.-Ing. Karin Bäppler (Herrenknecht AG) in ihrem Vortrag über die Herausforderungen an eine Tunnelbohrmaschine in sehr schwierigem Baugrund (Großprojekt Lyon). Zum Abschluss des Symposiums hielt Prof. Dr. mult. Konrad Bergmeister (Universität für Bodenkultur Wien und Ehrendoktor der Universität der Bundeswehr München) einen beeindruckenden Vortrag mit dem Thema „Überblick über lange Basistunnels und deren Herausforderungen“.

Im Foyer vor dem Audimax fand flankierend zur Tagung eine Ausstellung statt, bei der sich Ingenieurbüros und Bauhersteller den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern vorstellen konnten. Sie bildete bis in den frühen Abend hinein den Rahmen für anregende und interessante Gespräche der Tunnelbauer.

Das 8. Münchener Tunnelbausymposium ist für den Sommer 2024 geplant; der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

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