Italien

Brenner Basistunnel: Erster Durchschlag bei der Eisackunterquerung

Nach monatelanger Vorbereitung begannen Anfang Oktober 2020 auf der Baustelle Eisackunterquerung der Vortrieb unter dem gleichnamigen Fluss. Vorangegangen war den besonderen Vortriebsarbeiten im südlichsten Baulos des Brenner Basistunnels ein hochkomplexes Vereisungsverfahren.

Brenner Basistunnel, Eisackunterquerung: Beginn der Vortriebsarbeiten im Oktober 2020

Credit/Quelle: BBT SE

Brenner Basistunnel, Eisackunterquerung: Beginn der Vortriebsarbeiten im Oktober 2020
Credit/Quelle: BBT SE

Ausgehend von einem der vier Schächte auf der Baustelle Eisackunterquerung wurde das Grundwasser und das Schwemmmaterial unter dem Flussbett vereist. Hierfür wurde zunächst Flüssig-Stickstoff in einen geschlossenen Kreislauf aus „Gefrierrohren“ unterhalb des Flusses injiziert. Der -196 °C kalte Stickstoff in den Gefrierrohren entzog dem umgebenden Boden seine Wärme. Folglich fror das Wasser im Boden unterhalb des Flusses und die Bodentemperatur sank auf -35 °C. Um diese für den Vortrieb nötigen Bodentemperaturen zu halten, zirkuliert seitdem Salzlake in einem Kühlkreislauf.

Durch dieses Spezialverfahren wurde das zuvor lockere Gestein unter dem Flussbett verfestigt, sodass am 5. Oktober die Vortriebsarbeiten beginnen konnten.

  Am 6. November 2020 erfolgte der erste Durchschlag durch den vereisten Boden unter dem Fluss Eisack

Credit/Quelle: BBT SE

Am 6. November 2020 erfolgte der erste Durchschlag durch den vereisten Boden unter dem Fluss Eisack
Credit/Quelle: BBT SE

Erster von vier Tunneldurchschlägen erfolgte am 6. November

Am 6. November 2020 erfolgte der erste Durchschlag durch den vereisten Boden unter dem Fluss. Nach 59 m Vortrieb konnte die erste Felswand Richtung Süden, in Richtung Bahnhof Franzensfeste, mittels Bagger und Hydraulikhammer durchbrochen werden.

Es handelt sich um den ersten Durchschlag von insgesamt vier Tunneln, die den Eisack unterqueren. Der Brenner Basistunnel wird an das bestehende Eisenbahnnetz angebunden, d. h., dass neben den zwei Hauptröhren auch zwei Verbindungstunnel errichtet werden. Diese Verbindungstunnel mit einer Gesamtlänge von 1500 m werden künftig der Anbindung an die Bestandsstrecke sowie an den Bahnhof Franzensfeste dienen.

Dank der Anwendung der speziellen Vereisungsmethode, konnte eine Verlegung des Flusses, der die Trasse des BBT kreuzt, verhindert und die Auswirkungen auf die Umwelt, und insbesondere auf den Fischbestand im Eisack, reduziert werden.

 

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