Österreich

Zweiröhriger Ausbau des Bosrucktunnels fertiggestellt

1983 war der 5425 m lange Bosrucktunnel zwischen Oberösterreich und der Steiermark in Betrieb genommen worden; ab Sommer 2013 rollte der Verkehr durch eine neue zweite Röhre. Nach umfassender Sanierung der alte Röhre erfolgte am 19. Oktober 2015 nun die Eröffnung des zweiröhrig ausgebauten Straßentunnels durch den fast 2000 m hohen Bosruck. Der Tunnel ist mit modernsten Sicherheitseinrichtungen ausgestattet und wird täglich von rund 18 000 Fahrzeugen genutzt. 280 Millionen Euro hat die ASFINAG in den Vollausbau und die Modernisierung investiert.

 „Mit dem Ende des Gegenverkehrs im Bosrucktunnel ist der Sicherheitsausbauder wichtigen Pyhrnachse wieder um ein großes Stück voran geschritten. Und auch in den kommenden Jahren steht die A 9 unvermindert im Zentrum unserer Anstrengungen für mehrTunnelsicherheit“, sagt ASFINAG-Vorstand Alois Schedl. „Ende 2018 sind weitere vier Tunnel bei Klaus in Oberösterreich mit zwei Röhren ausgebaut und von Grund auf modernisiert.“ Bis 2019, so Schedl weiter, sei mit dem Ausbau des Gleinalmtunnels in der Steiermark das letzte Nadelöhr auf der stark befahrenen Nord-Süd-Verbindung beseitigt.

Tiefgreifende Erneuerungen

Das Projekt Bosrucktunnel war aus technischer Sicht eine Herausforderung, sagt Alexander Walcher, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH: „Aufgrund der speziellen geologischen Bedingungen mussten wir neben der Fahrbahn auch die Zwischendecke und die Tunnel-Außenschale tiefgreifend erneuen. Weil der Berg zunehmend auf den Tunnel gedrückt hat, wurde die neue Röhre mit einer einen Meter dicken Betonschale ausgeführt und auch die Bestandsröhre entsprechend saniert.“

Modernste Sicherheitseinrichtungen

Der Bosrucktunnel verfügt über die europaweit modernste Ausstattung für Tunnelanlagen: helle, reflektierende Tunnelwandbeschichtung, Bordstein-Reflektoren beidseitig, eine Tunnelfunkanlage für Verkehrsfunk, Einsatzkräfte und Betrieb, brandbeständige Lüfter und Glasfaserkabel für eine schnellere Datenübertragung.

Darüber hinaus ist die Anlage mit dem akustischen Frühwarnsystem AKUT ausgestattet. Das gemeinsam mit der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research entwickelte System erkennt durch Spezialmikrofone ungewöhnliche Geräusche wie etwa einen Aufprall, eine Vollbremsung oder Schreie. Die Operatoren in der zuständigen Überwachungszentrale Ardning können damit schneller auf außerordentliche Ereignisse wie Unfälle reagieren.

Installiert sind auch Spezial-Lautsprecher, so genannte Grenzflächenhörner, die es Personen im Tunnel ermöglichen, Informationen sowie Anweisungen der Mitarbeiter in der Überwachungszentrale gut zu verstehen.

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