Gotthard-Basistunnel

„Pressure Exchange System“: Kühltechnologie für die Arbeit unter Tage

Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels am 1. Juni 2016 ist auch für Siemag Tecberg Anlass, auf ein Projekt mit interessanten Aufgabenstellungen zurückzublicken. Die Schachtförderanlage im Teilabschnitt Sedrun wurde von Siemag Tecberg gebaut und während der Bauzeit betrieben. Diese Anlage kann als Hauptschlagader der Logistik für den 8,5 km langen mittleren Abschnitt der Tunnelbaustelle betrachtet werden, der komplett im Sprengvortrieb aufgefahren wurde. Über die Schachtförderanlage wurde die gesamte Versorgung der untertägigen Baustelle abgewickelt.

Mit dem „Pressure Exchange System“ (P.E.S.) kam eine weitere Technik von Siemag Tecberg zur Anwendung. Das P.E.S. ist eine technische Anlage zur effizienten Versorgung untertägiger Komponenten einer Kühlanlage mit kaltem Wasser.

Ursprünglich wurde das P.E.S. für Anwendungen im Bergbau entwickelt; das spiegeln auch die zahlreichen Referenzen des Unternehmens in diesem Bereich wider. Wie das Beispiel des Gotthard-Basistunnels zeigt, kann die Technik darüber hinaus aber auch sinnvoll im Tunnelbau eingesetzt werden.

Als zentrales Element der Kühlanlage wurde für den Teilabschnitt Sedrun ein P.E.S. installiert. Es bildet die Schnittstelle zwischen den beiden Wasserkreisläufen einer Kühlung: einem Hochdruckwasserkreislauf und einem Niederdruckwasserkreislauf. Der Hochdruckwasserkreislauf verbindet die zentrale Kühlanlage über Tage mit dem unter Tage installierten Pressure Exchange System. Von dort gelangt das Kaltwasser zu den untertägigen Kühlern, die über den Niederdruckwasserkreislauf mit dem P.E.S. verbunden sind.

Der bedeutende Vorteil der technischen Lösung mit einem P.E.S. besteht in den geringen Temperaturverlusten, die sich vorteilhaft auf die Wirtschaftlichkeit auswirken. Eine ausführliche Darstellung der technischen Lösung des P.E.S. wird demnächst in Form eines tunnel-Fachartikels veröffentlicht.

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