USA

TBM-Veteran bohrt 28 km Abwassertunnel in Indianapolis

Eine der am längsten im Einsatz befindlichen Robbins TBMs begann Anfang September 2016 ihr umfangreichstes Projekt. Die Main-Beam-Maschine der Shea-Kiewit Arbeitsgemeinschaft (S-K JV) mit einem Durchmesser von 6,2 m wird den 8,5 km langen White-River-Tunnel auffahren – der erste Tunnel in der nächsten Etappe des ,DigIndy’-Abwassertunnelprojektes unter Indianapolis in Indiana, USA. Die Maschine wird darüber hinaus die Lower-Pogues-Run-, Fall-Creek- und Pleasant-Run-Tunnel bohren – ein Arbeitsumfang der insgesamt durch ca. 28 km Kalk- und Dolomitgestein führt.

 

Hartgesteins-TBM 1980 hergestellt

Die wiederaufgebaute (überholte) Robbins Hartgesteins-TBM wurde bereits für den Bau der 12,5 km langen Hauptöhre mit dem Namen Deep Rock Tunnel Connector (DRTC) in Indianapolis verwendet. Dies war jedoch bei weitem nicht der erste Einsatz der Maschine: Ursprünglich 1980 gefertigt, wurde sie beim New York Second Avenue U-Bahn-Projekt sowie bei Projekten in Massachusetts und Kanada eingesetzt.

Mit Fertigstellung des DigIndy-Netzwerkes wird diese Maschine über 51 km Tunnel gebohrt haben – und damit eine der am härtesten arbeitenden Robbins TBMs sein, die je in Betrieb genommen wurden. “Das Alter der Maschine beunruhigte uns nicht. Es war eher von Vorteil da wir wussten, dass diese in härterem, abrasiverem Gestein gut zurechtkommt,” sagte Stuart Lipofsky, Projektmanager des S-K JV.

 

Fertigstellung der Tunnel geplant für 2024

Nach einer Überholung, die einen Austausch von Motoren, Getrieben, elektrischer Installationen und anderer Teile beinhaltete, startete die Maschine aus dem 67 m tiefen ‚White River’-Schacht. In der letzten Septemberwoche 2016 hatte die TBM über 300 m des White-River-Tunnels gebohrt. Nach zirka 1,6 km ist eine Abzweigung der Vortriebsstrecke nach Osten vorgesehen, um den 2,7 km Lower-Pogues-Run-Tunnel unter dem Stadtzentrum von Indianapolis zu bohren. Die Maschine wird anschließend zum Verzweigungspunkt zurückgezogen, um den White-River-Tunnel in nördlicher Richtung zu komplettieren. Der Transport des Abraums erfolgt durch Robbins-Endlosbänder –
ein System, das erfolgreich im Rahmen des DRTC Projekts eingesetzt wurde. Dem Flusslauf des White River folgend, winden sich der Tunnel durch zum Teil enge Kurven mit Radien von 300 m.

Das S-K JV muss bis 2021 den White-River- und den Lower-Pogues-Run-Tunnel für die Eigentümer, die Citizen Energy Group, fertigstellen; bis 2024 sollen alle Tunnel vorgetrieben sein.  „Der Bauzeitenplan erlaubt, nur eine TBM zu verwenden, und wir glauben, dass wir unser Ziel damit erreichen. Hinsichtlich der Finanzierung war dies zudem kostengünstiger als der Einsatz zweier Maschinen”, sagte Dan Martz‚ Vice President von J.F. Shea. Das von der US-Umweltschutzbehörde EPA beauftragte Projekt soll die Anzahl von Überläufe ungeklärten Abwassers reduzieren und zur Reinigung von Nebenflüssen entlang des White Rivers beitragen.

                                     

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