Weiterbau des Tunnels Rastatt – Fertigstellung
für 2025 geplant

Am 12. August 2017 kam es beim Bau des Tunnels Rastatt in Niederbühl im Bereich der Rheintalbahn zu einer Verschiebung von Tübbingelementen in der Oströhre, die zu einer Absenkung der Oberfläche unter den darüber liegenden Bahngleisen führte. Bis zum 2. Oktober war der Bahnbetrieb unterbrochen. Der Tunnel wurde im Schadensbereich auf einer Länge von 160 m mit Beton verfüllt, die Gleise der Rheintalbahn auf einer 275 m langen Stahlbetonplatte neu verlegt. Mitte 2020 soll die technische Aufklärung der Havarie abgeschlossen sein.
Edgar Schömig, Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG: „Wir haben für beide Röhren ein technisches Konzept für die Fertigstellung des Tunnelrohbaus entwickelt. Dabei werden wir die Weströhre mit der Tunnelvortriebsmaschine fertigstellen und die Oströhre in offener Bauweise weiterbauen.“ „Mit dem jetzt vorgestellten Konzept kann der Tunnel voraussichtlich Ende 2025 in Betrieb gehen“, sagte Dr. Dirk Rompf, Vorstand Infrastruktur-Großprojekte der DB Netz AG.
Nach der Havarie in der Oströhre setzte die westliche TVM ihre Arbeit zunächst fort. Nach 3672 m erreichte sie Anfang Dezember 2017 den Bereich vor der Rheintalbahn. Dort fuhr sie im April 2019 in einen Wartungsschacht ein, wo sie für die letzten 200 m Tunnelvortrieb vorbereitet wurde. Beim EPB-Vortrieb der TVM wird Bentonitsuspension verwendet. Damit die unter Druck stehende Flüssigkeit nicht an der Oberfläche austritt, wird neben den Gleisen, die noch auf der Stahlbetonplatte ruhen, Kiessand aufgeschüttet. Bis Ende 2020 werden die Arbeiten am Rohbau der West­röhre abgeschlossen sein.
Die Oströhre musste unter der Rheintalbahn mit Beton verschlossen werden. Inzwischen ist der Tunnel auf Höhe des Betonpfropfens wieder geöffnet. Die Bahn kann die Arbeiten an der Oströhre erst fortsetzen, wenn der Rohbau der Weströhre Ende 2020 abgeschlossen ist. Auf einer Länge von rund 700 m wird die Rheintalbahn dann über die Weströhre verlegt. Im Anschluss entsteht rund um den Havariebereich eine etwa 200 m lange und bis zu 16 m tiefe Baugrube (siehe Bild 1). Der Tunnel und die Vortriebsmaschine werden zurückgebaut und die Tunnelröhre in diesem Abschnitt in offener Bauweise neu errichtet. Zuletzt wird die Baugrube verfüllt und die Rheintalbahn nimmt wieder ihren ursprünglichen Verlauf ein. Geplant ist, die Arbeiten in 2021 zu starten.
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