Indien

Metro-Ausbau Phase 2 in Chennai: Schlitzwandarbeiten an der Station Chetpet

Baustelle der Chetpet Metro-Station in Chennai: Bauer-MC-128-Seilbagger bei der Herstellung einer Schlitzwandlamelle
Credit/Quelle: Bauer Group

Baustelle der Chetpet Metro-Station in Chennai: Bauer-MC-128-Seilbagger bei der Herstellung einer Schlitzwandlamelle
Credit/Quelle: Bauer Group
Die Millionen-Metropole Chennai ist die Hauptstadt des süd­indischen Bundesstaats Tamil Nadu. Wie viele indische Großstädte musste Chennai in den vergangenen Jahrzenten ein erhebliches Bevölkerungswachstum bewältigen. Eine Lösung, um das entsprechend gestiegene Verkehrsaufkommen in der dicht bebauten Küstenstadt zu bewältigen, ist die Verlagerung von Infrastruktur in den Untergrund.

Seit 2015 befindet sich die Metro Chennai in Betrieb. Bislang besteht sie aus zwei Linien mit einer Gesamtlänge von knapp 46 km, davon rund 24 km unterirdisch. Mittlerweile hat der weitere, umfangreiche Ausbau des Metronetzes begonnen, das um drei zusätzliche Linien mit einer Gesamtstreckenlänge von knapp 120 km erweitert werden soll.

Im April 2022 startete Phase 2 des Großprojekts an der Chetpet-Metrostation. Hierfür wurde die Bauer Engineering India Pvt. Ltd., ein Tochterunternehmen der Bauer Spezialtiefbau GmbH, mit der Ausführung der notwendigen Schlitzwandarbeiten beauftragt.

286 m³ Beton pro Schlitzwandlamelle

Insgesamt wurden über 15 000 m² Schlitzwand bis in 35 m Tiefe hergestellt. Die Arbeiten zur Herstellung einer Lamelle gliedern sich dabei in drei Schritte:

der Aushub des Schlitzes unter Einsatz von Bentonit als Stützflüssigkeit

der Einbau der Stahlbewehrungskörbe

das Betonieren

 

„Die Stahlbewehrungskörbe haben jeweils eine Länge von rund 33 m und wiegen gut 35 t“, erklärt Hassan Farhat, Projektleiter bei Bauer India. Insgesamt werden je Schlitzwandlamelle 286 m³ Beton in nur sechs Stunden verfüllt.

Das Besondere an diesem Projekt: Es gibt keine Toleranz beim Schlitzaushub (Nulltoleranz). Das ist aber nicht die einzige Herausforderung, denn die Baustelle befindet sich in einem Gebiet, in dem in der Monsunzeit – d. h. während der Bauphase – erhebliche Regenmengen fallen. Auch ist die Zusammensetzung des Bodens aus Sand, Schluff sowie steifem Ton und Fels anspruchsvoll. „Eine zusätzliche Herausforderung stellt die Logistik dar, denn die neue Metro-Station liegt direkt im Stadtgebiet, weshalb die Arbeiten auf engstem Raum durchgeführt werden müssen. Hier sind äußerste Vorsicht und eine gute Organisation gefragt“, so Hassan Farhat weiter.

Für die Arbeiten, deren Abschluss für Anfang 2023 vorgesehen wurde, kamen unter anderem ein Bauer-Seilbagger MC 96 mit DHG-C-Hydraulikgreifer sowie ein MC-128-Seilbagger mit einer BC-40-Fräseinheit zum Einsatz. Des Weiteren wurden digitale Tools, wie beispielsweise die Datenmanagementsoftware b-project oder der Virtual Site Installer angewendet.

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