Österreich

Umfangreiche Sanierung und Sicherheits-Upgrade des Landecker Tunnels

Am 1. Oktober 2025 starten offiziell die Arbeiten zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Landecker Tunnel an der Inntalautobahn. Die ASFINAG errichtet hier einen sieben Kilometer langen Flucht- und Rettungstunnel, saniert den in die Jahre gekommenen Landecker Tunnel umfassend und reduziert wie gesetzlich vorgeschrieben, den Fluchtweg-Abstand im Tunnel auf unter 300 Meter.


Im Rahmen der Arbeiten werden sämtliche betriebs- und sicherheitstechnischen Anlagen wie Energieversorgung, Tunnelbeleuchtung, Lüftungs- und Brandmeldetechnik erneuert. Darüber hinaus erfolgt die Adaptierung der Entwässerungseinrichtungen sowie die Sanierung der Fahrbahn und des Lüftungssystems. Bereits am 22. September wurden zur Vorbereitung dieser Maßnahmen erste Holzarbeiten gestartet; der Beginn der Vortriebsarbeiten erfolgt im November 2025.

Ab Anfang Oktober 2025 wird der in die Jahre gekommenen Landecker Tunnel an der Inntalautobahn umfassend saniert und mit einem 7 km langen Flucht- und Rettungstunnel ausgestattet
Credit/Quelle: ASFINAG

Ab Anfang Oktober 2025 wird der in die Jahre gekommenen Landecker Tunnel an der Inntalautobahn umfassend saniert und mit einem 7 km langen Flucht- und Rettungstunnel ausgestattet
Credit/Quelle: ASFINAG
Die umfassenden Maßnahmen erfolgen in den kommenden Jahren und sollen bis Ende 2030 abgeschlossen sein. Die ASFINAG ist aktuell bemüht, notwendige Sperren in den Jahren 2026-2030 auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Deswegen finden noch bis Ende des Jahres wichtige Abstimmungen mit Verkehrsplanern, vor allem aber mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, Behörden, Wirtschaftskammern und Touristikern statt. Im Rahmen dieser Gespräche erfolgen dann die finalen Schritte für die notwendigen Sperren.

Vortriebsbegleitende Erschütterungskontrolle und Monitoring der Lärmbelastung

Um die Auswirkungen für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wurde im Vorfeld ein Spreng-, Erschütterungs- und Schallimmissionsgutachten erstellt. Während der Bauphase gibt es eine vortriebsbegleitende Erschütterungskontrolle und betreffend Lärm wurde ein Monitoringsystem eingerichtet, um alle vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten.

Für die Arbeiten in der Nacht – es wird rund um die Uhr gearbeitet, um die Gesamtbelastung möglichst kurz zu halten – gelten sehr strenge Richtlinien hinsichtlich der Lärmentwicklung und der Erschütterungsbelastung. Eine öffentliche Informationsveranstaltung, auch zum finalen Verkehrskonzept, ist für Anfang des Jahres 2026 vorgesehen.

Allianzvertrag mit Östu-Stettin und Spie Dürr Austria

Für diese umfassenden Arbeiten wurde mittlerweile der Auftrag vergeben. Den Zuschlag erhielt die Bietergemeinschaft der Unternehmen Östu-Stettin Hoch- und Tiefbau GmbH und Spie Dürr Austria GmbH. Der Auftrag hat eine Größenordnung von mehr als 226 Millionen Euro und wird als ASFINAG-Allianzvertrag abgewickelt. Zu jeweils 50 Prozent fließen diese Investitionen in die Errichtung der Flucht- und Rettungswege bzw. die Generalsanierung inklusive der gesamten, neuen Betriebs- und Sicherheitstechnik. Dazu gehören zum Beispiel Beleuchtung, Lüftung, Brandüberwachung, Löschwasseranlagen, Ampeln, Fluchtwegekennzeichnung, Videoüberwachung, die gesamte Sensorik sowie Stromversorgung.

Die Grundüberlegung hinter dem sogenannten Allianzvertrag besteht darin, die Interessen der Vertragspartner:innen auf den gemeinsamen Projekterfolg, nach dem Prinzip „best for project“, zu fokussieren. Dies geschieht im Wesentlichen über eine gemeinsame Risikosphäre, in welcher der Großteil der Risiken gemeinsam getragen wird, und einem Vergütungsmodell, in welchem beide Vertragspartner am Projekterfolg partizipieren.

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