Fehmarnbeltquerung: Deutsche Schienenanbindung verzögert sich
Ende Oktober 2025 haben sich Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und sein dänischer Amtskollege Thomas Danielsen in einer gemeinsamen Videokonferenz über den Stand der Bauarbeiten zur Festen Fehmarnbeltquerung und zur deutschen Schienenhinterlandanbindung ausgetauscht.
Im Juli 2025 hatte die DB InfraGO AG mitgeteilt, dass sich die Umsetzung der Hinterlandanbindung für die feste Fehmarnbeltquerung über 2029 hinaus verzögern wird. Als Gründe für eine Anpassung des Zeitplans werden vor allem Schwierigkeiten beim Abschluss der Planungen und der Baurechtserlangung angeführt. Die eingeleiteten Beschleunigungsmaßnahmen können dies nach aktueller Einschätzung nicht mehr in vollem Umfang kompensieren.
In einer Bekanntmachung des Eisenbahn-Bundesamtes über die Auslegung der Planfeststellungsunterlagen für die Fehmarnsundquerung wird der Zeitrahmen für Bau und Inbetriebnahme des Fehmarnsundtunnels und der Anschlussinfrastruktur auf sechs Jahre und fünf Monate veranschlagt. Demnach würde sich die die Fertigstellung der Hinterlandanbindung mindestens bis 2032 verzögern.
Im September 2025 gab auch die Sund & Bælt Holding A/S bekannt, dass sich die Fertigstellung des Spezialschiffs zum Absenken der Tunnelelemente so sehr verzögert hat, dass das Ziel, den Fehmarnbelt-Tunnel im Jahr 2029 zu eröffnen, gefährdet ist. Der Absenkungsvorgang hat sich um 18 Monate veschoben, und es bleibt ungewiss, wie viel der verlorenen Zeit in den kommenden Jahren aufgeholt werden kann. Da die zu klärenden Fragen komplex sind und verschiedene Ursachen haben, sollen nun neue Zeitpläne für die Inbetriebnahme durch die Projektbeteiligten auf beiden Seiten erstellt und konsolidiert werden.
Während ihres Austauschs bekannten sich beide Minister nachdrücklich zu dem Vorhaben und dem zugrunde liegenden, im Jahr 2008 geschlossenen Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland über die Feste Fehmarnbeltquerung. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen sehen sie keine Veranlassung für Änderungen des Staatsvertrages. Minister Schnieder und Minister Danielsen haben vereinbart, die Situation vor Ort Anfang 2026 zu beurteilen.
