Dänemark/Deutschland

Fehmarnbelt-Tunnel: Produktion der Absenk-Betonelemente

In der rund 150 Hektar großen Tunnelelementfabrik in Rødbyhavn wird 2024 die Produktion der Tunnelelemente für den Fehmarnbelt-Tunnel auf Hochtouren laufen. Ab Januar 2024 sollen auf allen Produktionslinien Elemente betoniert werden. Seit Ende 2023 sind die Arbeiten am ersten Tunnelelement so weit fortgeschritten, dass es aus einer der drei Produktionshallen herausragt.

Seit Ende 2023 sind die Arbeiten an den ersten Tunnelelementen des Fehmarnbelt-Tunnels so weit fortgeschritten, dass sie aus einer der drei Produktionshallen herausragen
Credit/Quelle: Femern A/S

Seit Ende 2023 sind die Arbeiten an den ersten Tunnelelementen des Fehmarnbelt-Tunnels so weit fortgeschritten, dass sie aus einer der drei Produktionshallen herausragen
Credit/Quelle: Femern A/S

Baustelle Puttgarden

Auf der rund 100 Hektar großen deutschen Tunnelbaustelle stehen 2024 die Arbeiten im Portalbereich und an zwei von insgesamt drei zu errichtenden Brücken im Fokus.

Im Portalbereich wird der Bau am Tunnel in offener Bauweise fortgesetzt. Konkret bedeutet das, dass vor Ort Schritt für Schritt zunächst die Sohle, dann die Seitenwände und schließlich die Tunneldecke der einzelnen Abschnitte in konventioneller Bauweise betoniert werden. Insgesamt rund 450 Meter Tunnel entstehen auf diese Weise an Land.

Baustelle Puttgarden, Deutschland (Oktober 2023)
Credit/Quelle: Femern A/S

Baustelle Puttgarden, Deutschland (Oktober 2023)
Credit/Quelle: Femern A/S
Sobald die ersten Abschnitte fertiggestellt sind, wird über ihnen bis voraussichtlich Sommer ein neuer Deich errichtet. Wenn dieser fertiggestellt ist, wird die nördliche Baugrube zwischen beiden Deichen geflutet und der jetzige Deich, der die Arbeiten in der Baugrube ermöglicht hat, kann abgetragen werden. Der neue Deich bildet dann die zukünftige Küstenlinie im nördlichen Portalbereich.

Weiter südlich, kurz hinter der ehemaligen Küstenlinie, schließt sich an den Tunnel in offener Bauweise eine etwa 150 Meter lange Lichtübergangszone an. Sie stellt einen fließenden Übergang zur Autobahn und Bahntrasse an Land her. An der Einfahrt wird ein Gebäude für Technik und Wartung errichtet, das sogenannte Portalgebäude. In der bereits ausgehobenen Baugrube für das künftige Portalgebäude werden 2024 die Arbeiten weitergeführt. Im ersten Schritt finden ab dem Frühjahr erste Betonarbeiten statt.

Baustelle Rødbyhavn

In der rund 150 Hektar großen Tunnelelementfabrik in Rødbyhavn wird 2024 die Produktion der Tunnelelemente auf Hochtouren laufen. Ab Januar 2024 sollen auf allen Produktionslinien Elemente betoniert werden. Insgesamt werden in der Fabrik in den nächsten Jahren 79 Standardelemente und 10 Spezialelemente produziert. Jedes Standardelement besteht aus neun der etwa 24 Meter langen Segmente. Insgesamt werden also 711 Segmente hergestellt.

Baustelle Rødbyhavn, Dänemark (November 2023)
Credit/Quelle: Femern A/S

Baustelle Rødbyhavn, Dänemark (November 2023)
Credit/Quelle: Femern A/S
Ab Sommer 2024 soll die Absenkphase des ersten Elements vor der dänischen Küste starten. Die Tunnelelemente werden über die Becken vor der Fabrik und den Arbeitshafen in den Fehmarnbelt transportiert. Der reine Absenkprozess wird voraussichtlich rund 50 Stunden dauern.

Der Arbeitshafen in Rødbyhavn ist bereits seit Sommer 2022 in Betrieb. 2024 entsteht im östlichen Teil des Hafens ein zusätzlicher Kai, über den vor allem Zuschlagstoffe für die Betonproduktion angeliefert werden. An diesem Kai werden die Frachtschiffe die Materialien direkt in einen großen Trichter entladen können. Von dort aus werden sie auf einem Förderband zu ihrem Zwischenlager neben den Fabrikhallen transportiert. Auch zwischen den Betonmischanlagen und dem Zwischenlager wird das Material auf einem Förderband transportiert. Die Förderbänder haben insgesamt eine Länge von 1,3 Kilometern und sorgen dafür, dass die benötigten Materialien schnell und effizient über die Baustelle transportiert werden können.

Bis zum Beginn der Absenkphase werden auch am dänischen Portal die ersten Tunnelabschnitte in offener Bauweise gebaut. Der Ablauf der Arbeiten entspricht weitgehend dem im deutschen Portal. Auch hier werden die Tunnelabschnitte in konventioneller Weise betoniert und über ihnen ein neuer Deich errichtet, sobald sie fertiggestellt sind. Der bestehende, provisorische Damm kann dann entfernt werden und das erste Element an das Tunnelportal angedockt und verbunden werden.


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