ITA-Jahrestagung und World Tunnel Congress 2018 in Dubai
Rund 1500 Tunnelbauer aus 68 Ländern trafen sich vom 21. bis 25. April 2018 in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate. Anlass war die 44. Jahrestagung der ITA (International Tunnelling and Underground Space Association) in Verbindung mit dem World Tunnel Congress (WTC) 2018.
Der vom Tunnelbaukomitee der Vereinigten Arabische Emirate (Society of Engineers of United Arab Emirates, SOE UAE) in Zusammenarbeit mit der ITA organisierte Tunnelkongress trug das Tagungsmotto „Die Rolle des unterirdischen Raums beim Aufbau zukunftsfähiger Städte“ (Bild 1). Von den 75 ITA-Mitgliedsländern waren 48 in Dubai vertreten. Mit 64 % lag der Anteil der vertretenen Länder damit rund 6 % niedriger als im letzten Jahr in Norwegen (siehe Infokasten auf Seite 53).
1 World Tunnel Congress 2018
Das Haupttagungsprogramm des Kongresses umfasste zwölf thematische Schwerpunkte:
1. Projekte in Nahost und Nordafrika (MENA) sowie im Ausland
2. Fortschritte bei Baustoffen
3. Sicherheit bei Entwurf und Ausführung
4. TVM-Fallstudien
5. Smart Cities und Nachhaltigkeit (ITACUS)
6. Vertragsrisiken
7. Reparatur und Wartung
8. Innovative Technologien (ITATECH)
9. Planung und Design
10. Bauverfahren
11. Risiken beim Bau
12. Brandschutz
Die zwei Komitees ITA-TECH und ITACUS waren jeweils mit eigenen Blöcken nahtlos in das WTC-Programm integriert. So wurden von ITA-TECH in einer Sitzung innovative Technologien im unterirdischen Bauen thematisiert. ITACUS setzte unter dem Titel „Smart Cities und Nachhaltigkeit“ die bereits in den letzten Jahren gestarteten Überlegungen zu einer städtischen unterirdischen Zukunft fort. Daneben wurde in einer separaten Präsentation das von den Komitee-Leitern Han Admiraal und Antonia Cornaro verfasste Buch „Underground Spaces Unveiled – Planning and creating the cities of the future“ (Unterirdische Räume enthüllt – Planung und Gestaltung der Städte der Zukunft) vorgestellt (Bild 2).
Die 140 Vorträge des Hauptprogramms wurden in vier parallelen Sitzungen präsentiert; daneben gab es zeitgleich 210 Posterpräsentationen, in denen die Beiträge durch Erläuterungen eines Posters den Interessierten individuell nähergebracht wurden. Die Langfassungen aller Vorträge und Posterpräsentationen sind im digitalen Tagungsband zum World Tunnel Congress veröffentlicht.
Ähnlich wie in den vorangegangenen Jahren, fanden neben den „technischen Sitzungen“ noch Komitee- und Arbeitsgruppensitzungen statt. Darüber hinaus wurde am Donnerstag nach dem Kongress eine Baustellenbesichtigung zum Projekt „Route 2020“ angeboten. In der begleitenden Fachausstellung präsentierten 130 Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen (Bild 3).
ITA-Trainingskurs
Wie in den Vorjahren, fand auch in diesem Jahr im Vorlauf zum Kongress – am 21. und 22. April 2018 im Kongresszentrum – ein spezieller ITA-Trainingskurs statt, der vom Tunnelbaukomitee der Vereinigten Arabische Emirate, dem Committee on Education and Training (ITACET) und der ITACET-Stiftung gemeinsam organisiert worden war. Der an junge Berufstätige gerichtete Kurs trug den Titel „Möglichkeiten und technische Anforderungen im Tunnelbau“. Leider nutzten an den beiden Tagen nur insgesamt 35 Teilnehmer aus 18 Ländern die Gelegenheit, ihr Wissen über die vorgenannten Themen zu vertiefen.
In dem Kurs berichteten international anerkannte Fachleute aus dem akademischen und unternehmerischen Umfeld in rund 20 Vorträgen über die verschiedenen Aspekte beim Tunnelbau. Angefangen bei einer Erläuterung der Vorteile von unterirdischen Anlagen für innerstädtische Gebiete, wurden zunächst Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltauswirkungen, Wirtschaftsförderung und gesellschaftliche Bedürfnisse angesprochen. Anschließend kamen die Verantwortlichkeiten der beteiligten Hauptakteure bei Planung, Bau und Betrieb solcher Anlagen sowie rechtliche Aspekte zur Sprache. Neben dem Thema Arbeitssicherheit nahmen Planungs- und Konstruktionsaspekte – wie Baugrunduntersuchungen, Bauverfahren, Ankerung, Abdichtung sowie betriebliche Sicherheit – den Hauptteil der Vorträge ein. Während des gesamten Kurses nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, durch Fragen auf die Erfahrungen der anwesenden Experten zurückzugreifen.
Eröffnung
In der Eröffnungsveranstaltung am Montag begrüßten nach allgemeinen Informationen zu Dubai zunächst Dawoud Al Hajri, Generaldirektor der Stadt Dubai und Präsident der Society of Engineers (SOE, Bild 4), sowie ITA-Präsident Tarcísio B. Celestino (Bild 5) die Teilnehmer. Im Anschluss daran eröffneten die Gastgeber gemeinsam mit dem ITA-Vorstand die Ausstellung, weil der Präsident von SOE wegen anderer Termine den WTC vorzeitig verlassen musste. Die Teilnehmer wurden gebeten, im Saal zu bleiben und durften sich einen neuen Film der ITA zu Tunnelprojekten mit dem Titel „Tunnelling the World 2017“ ansehen (auch auf der Webseite der ITA abrufbar). Die im Programm vorgesehene „Cultural Performance“ entfiel ersatzlos.
Anschließend wurde auf dem diesjährigen WTC der neunte Vortrag zum Gedenken an Sir Alan Muir-Wood gehalten. In dieser „Muir-Wood Lecture“ trug Professor Dr. Edward J. Cording, Emeritus der Universität von Illinois in Urbana-Champaign (USA, Bild 6), zur „Überwachung und Nutzung des Baugrundverhaltens beim Tunnelbau unter Druckluft“ vor (Originaltitel: „Monitoring and Controlling Ground Behavior at the Source – Recent Applications to Pressurized Tunneling“). Die Schriftfassung des Vortrags soll demnächst auf der Webseite der ITA zum Download zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang ist zu berichten, dass Dr. Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG aus Schwanau (Deutschland), vom ITA-Vorstand ausgewählt wurde, die nächste Muir-Wood-Lecture auf dem WTC 2019 in Neapel zu halten.
Im weiteren Verlauf der Eröffnungsveranstaltung hielt Sulaiman Al Hajri, Direktor der Road and Transport Authority of Sharjah (Bild 7), einen Grundsatzvortrag zum Tunnelbau in den vereinigten Arabischen Emiraten. Ein weiterer Grundsatzvortrag wurde, obwohl im Programm angekündigt, nicht gehalten. Anschließend hielt Professor Stefano de Caro, ehemaliger Generaldirektor des International Centre for the Study of the Preservation and Restoration of Cultural Property (Bild 8), einen kulturhistorischen Vortrag (die sog. „Heritage Lecture“) über das römische Straßennetz in Neapel im Allgemeinen und die historischen unterirdischen Bauwerke im Besonderen. Dieser Vortrag sollte wohl auf den kommenden WTC 2019 in Neapel einstimmen.
ITACET-Foundation-Awards
In der Eröffnungsveranstaltung verlieh der Präsident der ITACET-Stiftung, Abdullah Al-Mogbel (Vereinigte Arabische Emirate), den ITACET-Award 2018 an den ehemaligen STUVA-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Alfred Haack (Deutschland, Bild 9). Haack wurde damit für sein großes Engagement in der Weiterbildung sowie für seine langjährige aktive Unterstützung der ITA und insbesondere von ITACET geehrt. Schon im Jahr 2000, während Haacks eigener ITA-Präsidentschaft, zeichnete sich ab, dass der weltweit wachsende Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren eine zunehmende Herausforderung darstellt. Es war Haack, der damals die Weichen bei der ITA für eine besondere Förderung der Ausbildung von Nachwuchsingenieuren stellte. Bis heute steht er der zu diesem Zweck gegründeten ITACET-Foundation mit Rat und Tat als ehrenamtliches Mitglied des Committee of Surveyors zur Seite.
Ferner wurde ein weiterer ITACET-Award an das Tunnelbaukomitee von Chile, CTES (Comité de Tneles y Espacios Subterráneos de Chile) verliehen. Giorgio Piaggio (Bild 10), Präsident des CTES, nahm den Preis entgegen, der die besonderen Anstrengungen von Chile zur Förderung des Tunnelbaus würdigt. Er stellt eine Anerkennung der in den letzten Jahren regelmäßig durchgeführten Trainingskurse zur Weiterbildung von Ingenieuren dar.
Öffentliche Fachsitzung
Zu Beginn der öffentlichen Fachsitzung der ITA am Dienstag wurden vier im vergangenen Jahr von Arbeitsgruppen fertiggestellte neue Berichte einem größeren Publikum vorgestellt (Bild 11):
Richtlinien für den Einsatz von Fluchtkammern im Tunnelbau; aktualisierte und erweiterte zweite Auflage der 2014 erstmals veröffentlichen Richtlinie (Arbeitsgruppe 5; Originaltitel: „Guidelines for The Provision of Refuge Chambers in Tunnels Under Construction“)
Leitfaden für Arbeiten unter Druckluft; dritte Auflage des zuletzt 2015 aktualisierten Papiers (Arbeitsgruppe 5; Originaltitel: „Guidelines for Good Working practice in High Pressure Compressed Air“)
Leitfaden für faserbewehrte Betontübbinge – Teil 2: Produktionsaspekte (ITA-Tech; Originaltitel: „Guideline for Good Practice of Fibre Reinforced Precast Segments – Volume 2: Production Aspects“); der aktualisierte Teil 1 „Entwurfsgrundlagen“ wurde zum WTC 2016 veröffentlicht
Leitfaden zur geophysikalischen Vorauserkundung und zu seismischen Methoden (ITA-Tech; Originaltitel: „Geophysical Ahead Investigation Methods, Seismic Methods“)
Im Anschluss daran fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Vertragspraktiken des 21. Jahrhunderts“ statt. Dazu holten die Veranstalter Personen aus den verschiedenen beim unterirdischen Bauen involvierten Kreisen, wie zum Beispiel Vertreter von Eigentümern, Finanzierungsinstitutionen, Ingenieurbüros, Versicherern und Auftragnehmern, auf das Podium (Bild 12):
Dr. Amir Abdulgader, stellvertretender Minister des Saudischen Ministeriums für technische Angelegenheiten,
Patrick Bravery, Vorsitzender der ITIG (International Tunnelling Insurance Group), Liberty Specialty Markets,
Sofia Guerrero Gamez, Leitende Spezialistin für Transport bei der Weltbank,
Alexandre Gomes, Technischer Leiter Tunnel- und Untergrundprojekte, SMEC,
Xavier Verdier, Direktor internationale Geschäftsentwicklung, Bouygues-Construction,
Rafaele Zurlo, Vorstand Brenner Basistunnel,
Matthias Neuenschwander, Leiter der ITA-Arbeitsgruppe 3 „Vertragspraxis beim unterirdischen Bauen“, Neuenschwander Consulting Engineers.
Anlass der angeregten Diskussion war, dass gegen Ende des Jahres das „FIDIC Emerald Book“ (Vertragsbedingungen für Tunnel- und Tiefbauarbeiten) veröffentlicht werden soll, das aus einer gemeinsamen Arbeit von ITA und FIDIC (Federation of Consulting Engineers) hervorgegangen ist. Diese neue Vertragsform geht auf die Besonderheiten und höheren Risiken des Tunnelbaus ein, die sich deutlich vom Hoch- und Ingenieurbau unterscheiden. Die wichtigsten Aspekte des Emerald Books, die auch Gegenstand der Podiumsdiskussion waren, sind:
Ausgewogene Aufteilung der baugrundbezogenen Risiken zwischen Bauherr (Baugrundrisiko) und Auftragnehmer (Zeit- und Kostenrisiko),
Umgang mit unvorhersehbaren Baugrundverhältnissen,
Vorhaltung eines ständigen Streitbeilegungs- und Schiedsgerichts,
Leitfaden für die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen.
Zusammenfassend vertraten die Beteiligten auf dem Podium die Auffassung, dass die neue Vertragsform die Zusammenarbeit zwischen den beim Tunnelbau beteiligten Parteien deutlich verbessern kann.
2 Mitgliederversammlung
Die Leitung der Mitgliederversammlung (Bild 13) oblag Präsident Tarcísio Celestino (Brasilien). Zu Beginn wurde Personen gedacht, die seit der letzten Versammlung verstorben waren und den Tunnelbau sowie die ITA maßgeblich mitgeprägt haben: Professor Zdzisław T. (Richard) Bieniawski (Polen, USA, 1936–2017), Dr. Don U. Deere (USA, 1922–2018), Walter Grantz (USA, 1929–2018) und Prof. Dr. Franz Pacher (Österreich, 1919–2018). Anschließend informierte Celestino die Delegierten über die Aktivitäten im letzten Jahr und über die Mitgliederentwicklung. Die Zahl der Mitgliedsländer hat sich gegenüber dem Vorjahr um eins auf nunmehr 75 erhöht: neu aufgenommen wurde Neuseeland (Bild 14). Obwohl sieben korporative und elf persönliche Mitglieder neu hinzugekommen sind, konnte die Gesamtanzahl aufgrund von Kündigungen und Ausschlüssen nicht gesteigert werden. Die ITA verfügt unter Berücksichtigung aller Zu- und Austritte nunmehr über 75 Mitgliedsnationen, 173 korporative (Vorjahr: 174) und 93 persönliche Mitglieder (Vorjahr: 95). In Summe ergibt sich damit seit einigen Jahren bei den assoziierten Mitgliedern (also korporative und persönliche) – im Gegensatz zu den Mitgliedsländern – mit derzeit 266 ein leicht abnehmender Trend (269 im Vorjahr und 271 im Jahr davor).
Im vergangenen Jahr konnten zwei neue „Prime-Sponsoren“ gewonnen werden (VMT und CREG/Wirth), ferner kamen fünf neue „Förderer“ hinzu. Da jedoch acht Förderer ihr Engagement für die ITA eingestellt haben, ist die Bilanz insgesamt nahezu unverändert. Insgesamt unterstützen die ITA damit 18 Prime-Sponsoren und 48 Förderer.
Der ITA-Vorstand hatte sich im Rahmen der Vollversammlung 2017 in Bergen Aufgaben und Ziele gesetzt, die bis 2020 erreicht sein sollen. Sie münden in dem Leitmotiv: „ITA ist die führende internationale Organisation zur Förderung der Nutzung von Tunneln und des unterirdischen Raums, durch Austausch von Wissen und Anwendung von Technologie“. Die Ziele lauten im Einzelnen:
1 Förderung von Aktivitäten in Mitgliedsländern, Wissen über die Nutzung des unterirdischen Raums zu verbreiten
2. Verbesserung der Ergebnisse von Arbeitsgruppen und
Komitees
3. Verbesserung der Beziehungen zur Industrie
4. Förderung des weiteren Wissensaustauschs durch Aus- und Fortbildung
5. Steigerung des positiven Bewusstseins für Tunnelbau und die Nutzung unterirdischer Räume
6. Verbesserung der Kommunikation mit den Mitgliedsländern, der Industrie und der Öffentlichkeit
Nähere Einzelheiten zu den Zielen wurden bereits in tunnel 7/2017 (Seite 52 f.) veröffentlicht und stehen auch auf der Webseite der ITA zum Download bereit.
Zur Umsetzung der Ziele wurde unter anderem bei der diesjährigen Besprechung zwischen Vorstand und Arbeitsgruppen-/Komitee-Leitern versucht, die Zusammenarbeit zwischen den Gruppen unter dem Stichwort „3 Cs: Communication, Collaboration, Cooperation“ (Kommunikation, Zusammenarbeit, Kooperation) zu verbessern. Diesbezüglich wurde diskutiert, was der Hauptzweck der Arbeitsgruppen/Komitees ist, welche Verbesserungen erforderlich sind, um Mitglieder zu gewinnen, und was das ITA-Sekretariat und der Vorstand zur Unterstützung tun können.
Um den Tunnelbau in der Öffentlichkeit besser sichtbar zu machen, lobt die ITA bereits seit 2015 jährlich Preise, die sogenannten ITA-Awards, in mehreren Kategorien für herausragende Projekte oder Entwicklungen aus. Die letzte Verleihung hat 2017 im Rahmen der AFTES-Konferenz in Paris stattgefunden; die „ITA Tunnelling Awards 2018“ werden vom 5.–7. November 2018 in Chuzhou-Nanjing, China, verliehen (weitere Informationen unter: awards.ita-aites.org).
Daneben hat der Vorstand beschlossen, eine „Task-Force“ zu bilden, die eine Datenbank mit Unfällen beim Tunnelbau erarbeiten soll. Ziel ist es, aus den möglichen Fehlern zu lernen und diese zukünftig zu vermeiden. Darüber soll zukünftig auch in einem speziellen Block während der WTCs berichtet werden.
Partnerorganisationen
Darüber hinaus wurde auch über die von der ITA unterhaltenen Kontakte zu verschiedenen internationalen Schwesterorganisationen und UN-Organisationen berichtet (siehe Kasten auf dieser Seite). Für PIARC berichtete in der Mitgliederversammlung Arild Petter Søvik (Norwegen, Bild 15) beispielsweise, welche Aufgaben sich das Komitee D.5 „Road Tunnel Operations“, das für unterirdische Anlagen von besonderem Interesse ist, für den aktuellen Dreijahresturnus gesetzt hat. Dieses Komitee pflegt eine enge Kooperation mit ITA-COSUF. So wird beispielsweise vom 3.–5. Oktober 2018 gemeinsam eine Konferenz zur Sicherheit in Straßentunneln in Lyon (Frankreich) organisiert.
Die von den PIARC-Komitees erarbeiteten Publikationen stehen kostenfrei zum Download unter www.piarc.org zur Verfügung; derzeit sind 38 Berichte zum Bau und Betrieb von Tunneln abrufbar. Dort ist auch ein Online-Wörterbuch zu Begriffen aus dem Straßenwesen (und Tunnelbau) zu finden.
Arbeitsgruppen und Komitees
Der Bericht über die Arbeit der verschiedenen Arbeitsgruppen und Komitees der ITA nahm wie in den vergangenen Jahren einen großen zeitlichen Rahmen in der Vollversammlung ein. Die Arbeitsgruppen und Komitees tragen maßgeblich zur positiven Außendarstellung der ITA bei, weil gerade hier die Zusammenarbeit von Personen aus verschiedenen Ländern realisiert und so der wichtige Erfahrungsaustausch ermöglicht wird.
Eine Übersicht der aktiven Arbeitsgruppen und der verantwortlichen Ansprechpartner finden Sie im Kasten auf dieser Seite; eine Übersicht der Komitees ist im Kasten auf Seite 63 enthalten. Den Stand der Arbeiten und die für die kommenden Monate geplanten Aktivitäten der Arbeitsgruppen und der vier Komitees finden Sie auf den Webseiten der ITA. Die Leiter der Arbeitsgruppen rufen Interessierte dazu auf, sich an der Arbeit ihrer Gruppe zu beteiligen und so künftige Empfehlungen der ITA durch ihre Erfahrungen und ihr Wissen mitzugestalten. Die Arbeitsgruppenleiter (und auch die Geschäftsstelle des DAUB) stehen für diesbezügliche Rückfragen gerne zur Verfügung.
Kommunikation
Die ITA hat zur Verbesserung ihrer Kommunikation eine Presseagentur beauftragt. Daneben versendet sie regelmäßig den kostenlosen E-Mail-Newsletter „ita@news“. Auf das wissenschaftliche Organ der ITA, die Zeitschrift „Tunnelling and Underground Space Technology (TUST)“, haben die Mitglieder in elektronischer Form Zugriff. Daneben steht die ITA-Website als Informationsquelle zur Verfügung. Sie wendet sich einerseits an Entscheidungsträger und an die allgemeine Öffentlichkeit und erläutert beispielsweise, wie unterirdische Räume genutzt werden können und welche Bauverfahren es gibt. Sie nennt spezifische Vorteile und gibt Information zu Planung, Bau und Betrieb. Andererseits gibt sie Auskunft zur Organisation der ITA, den Mitgliedsländern, den korporativen Mitgliedern, zu den Publikationen, den Komitees und Arbeitsgruppen sowie zu Veranstaltungen zum unterirdischen Bauen. Dort können auch die jährlich von den Mitgliedsländern abgegebenen Berichte zu deren Aktivitäten eingesehen werden.
WTC 2019–2021
Für die Jahrestagung 2021 hatte die Mitgliederversammlung schließlich den Tagungsort festzulegen. Die Entscheidung fiel leicht, da es nur eine Bewerbung gab: gewählt wurde Kopenhagen (Dänemark). Die Daten und Austragungsorte der folgenden Jahrestagungen lauten:
3.–9. Mai 2019, 45. ITA-Jahrestagung in Neapel (Italien); das Rahmenthema lautet: „Tunnel und unterirdische Städte: Technik und Innovation treffen auf Archäologie, Architektur und Kunst“ (Bild 16)
15.–21. Mai 2020, 46. ITA-Jahrestagung in Kuala Lumpur (Malaysia); das Rahmenthema lautet: „Innovationen und zukunftsweisende unterirdische Lösungen zur globalen Erschließung“
14.–20. Mai 2021, 47. ITA-Jahrestagung in Kopenhagen (Dänemark); das Rahmenthema lautet: „Unterirdische Lösungen für eine Welt im Wandel“
3 ITA-Vorstand
In der diesjährigen Vollversammlung sind keine neuen Mitglieder in den Vorstand gewählt worden. Nach Abschluss des World Tunnel Congress 2018 ist Salma Saeed Almaamari (VAE) nicht mehr Mitglied im Vorstand. Für den WTC 2019 in Italien ist das Vorstandsmitglied Lunardi der Ansprechpartner. Teik Aun Ooi (Malaysia) steht für den WTC 2020 dem Vorstand zur Verfügung. Damit setzt sich der ITA-Vorstand wie folgt zusammen:
Tarcísio B. Celestino, Brasilien, Präsident bis 2019
Søren Degn Eskesen, Dänemark, Altpräsident bis 2019
Alexandre Gomes, Chile, Vizepräsident bis 2019
Ruth GunlaugHaug, Norwegen, Vizepräsidentin bis 2019
Eric Leca, Frankreich, Erster Vizepräsident bis 2019
Jinxiu (Jenny) Yan, China, Vizepräsidentin bis 2019
Davorin Kolić, Kroatien (bis 2019)
Giuseppe Lunardi, Italien (bis 2019)
Chung-Sik Yoo, Korea (bis 2019)
Lars Babendererde, Deutschland (bis 2020)
Arnold Dix, Australien (bis 2020)
Randy Essex, USA (bis 2020)
Felix Amberg, Schweiz, Schatzmeister (bis 2019)
Teik Aun Ooi, Malaysia (bis 2020)
Schließlich war der interne Rechnungsprüfer zu wählen. Eigentlich eine Formsache, denn wie in den Vorjahren, hatte sich Sorin Calinescu (Rumänien) als Kandidat zur Verfügung gestellt. Unmittelbar vor der Abstimmung wurde, etwas überraschend, Rick Lovat (Kanada) als ein weiterer Kandidat vorgeschlagen. Letztendlich wurde jedoch Calinescu – im zweiten Wahlgang – durch die Mitgliederversammlung mit absoluter Mehrheit für ein weiteres Jahr als interner Rechnungsprüfer bestätigt. Daneben unterstützt seit 1. Januar 2009 Olivier Vion als hauptamtlicher Geschäftsführer den Vorstand.
Innerhalb des Vorstandes sind folgende Zuständigkeiten definiert:
Allgemeine Angelegenheiten: Jenny Yan
Entwicklung der Arbeitsgruppen: Alexandre Gomes
Entwicklung der Komitees: Ruth G. Haug
Entwicklung der ITA-Young-Members: Alexandre Gomes und Ruth G. Haug
Industriekontakte und Sponsoren: Eric Leca
ITACET-Stiftung: Tarcísio B. Celestino und Søren Degn Eskesen
Der Vorstand wird durch externe Experten in seiner Arbeit unterstützt:
Entwicklung und Vertiefung der Beziehung zu Mitgliedsländern: - Russland und GUS-Staaten: Mikhail Belenki
- Süd-Ost-Asien: Zaw Zaw Aye
Verbindung zur Weltbank: Harald Wagner
Vertreter der Prime-Sponsoren, Industriekontakte und Sponsoren: Peka Nieminen
Normungsarbeit (Eurocode): Anna Lewandowska
4 Weitere Informationen
Weitere Auskünfte über den World Tunnel Congress und die ITA-Jahrestagung 2018 in Dubai sowie über die wichtigsten Beschlüsse der Mitgliederversammlung und die Aktivitäten der Arbeitsgruppen bzw. Komitees sind auf den Webseiten www.ita-aites.org, www.ita-cosuf.org, www.itacet.org sowie im digitalen Tagungsband zum World Tunnel Congress zu finden. Regelmäßige Informationen über die ITA liefert der Newsletter „ita@news“ (kostenlos über die Webseite www.ita-aites.org zu abonnieren).
Weitergehende Auskünfte über die ITA und die künftigen ITA-Jahrestagungen erteilen:
Geschäftsstelle des Deutschen Ausschusses für unterirdisches Bauen e. V. – DAUB,
Mathias-Brüggen-Str. 41,
D-50827 Köln
ITA-Sekretariat – International Tunnelling and Underground Space Association
MIE-IEH (International Environment House),
Chemin de Balexert 9,
CH-1219 Châtelaine, Genf (neu seit 01.07.2017)
sowie die Sekretariate der nationalen Tunnelbaugesellschaften in den ITA-Mitgliedsländern.
ITA-Mitgliedsländer vertreten auf der Vollversammlung:
ITA Member Nations present or represented:
Argentina, Australia, Austria, Azerbaijan, Belgium, Bolivia, Brazil, Canada, Chile, China, Colombia, Croatia, Czech Republic, Denmark, Egypt, Ecuador, Finland, France, Germany, Greece, Hungary, India, Iran, Italy, Japan, Lesotho, Malaysia, Mexico, Nepal, New Zealand**, Nigeria, Norway, The Netherlands, Poland, Portugal, Republic of Korea, Romania, Russia, Singapore, Slovenia, Spain, Sweden, Switzerland, Thailand, Turkey, United Arab Emirates, United Kingdom, United States of America.
** neues Mitglied ab 2018/new member since 2018
ITA-Mitgliedsländer nicht vertreten auf der Vollversammlung:
ITA Member Nations not present:
Algeria, Belarus, Bhutan, Bosnia-Herzegovina, Bulgaria, Cambodia, Costa Rica, Guatemala, Indonesia, Iceland, Israel, Kazakhstan, Lao PDR, Macedonia (FYROM), Morocco, Montenegro, Myanmar, Panama, Peru, Qatar, Saudi Arabia, Serbia, South Africa, Slovakia, Ukraine, Venezuela, Vietnam.
Kontakte der ITA zu Schwesterorganisationen und UN-Organisationen
ITA Contacts with Sister Organisations and UN Organisations
ACUUS Associated Research Centers for the Urban Underground Space
FIDIC International Federation of Consulting Engineers
IAEG International Association for Engineering Geology and the Environment
ICLEI International Council for Local Environmental Initiatives
IFME International Federation of Municipal Engineering
IRF International Road Federation
ISOCARP International Society of City and Regional Planners
ISRM International Society for Rock Mechanics
ISSMGE International Society for Soil Mechanics and Geotechnical Engineering
ITIG International Tunnelling Insurance Group
PIARC World Road Association
UN-Habitat United Nations Human Settlements Programme
UN-ISDR United Nations International Strategy for Disaster
Reduction
Weltbank/World Bank
ITA-Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe 2: Forschung
Leitung: Elena Chiriotti (Frankreich); stellvertretende Leitung: Ron Tluczek (Südafrika); Tutor: Chung-Sik Yoo (Südkorea)
Arbeitsgruppe 3: Vertragspraxis beim unterirdischen Bauen
Leitung: Matthias Neuenschwander (Schweiz); stellvertretende Leitung: Martin Smith (Südkorea); Tutor: Randall Essex (USA)
Arbeitsgruppe 5: Gesundheit und Sicherheit im Tunnelbau
Leitung: Donald Lamont (Großbritannien); stellvertretende Leitung: Werner Burger (Deutschland); Tutor: Ruth Gunlaug Haug (Norwegen)
Arbeitsgruppe 6: Instandhaltung und Instandsetzung
Leitung: Henry Russell (USA); stellvertretende Leitung: Paul Sparrow, (Großbritannien); Tutor: Arnold Dix (Australien)
Arbeitsgruppe 9: Seismische Effekte
Leitung: Giorgio Piaggio (Chile); stellvertretende Leitung: Wenge Qiu (China); Tutor: Daniele Peila (Italien)
Arbeitsgruppe 11: Unterwassertunnel
Leitung: Jonathan Baber, Großbritannien; stellvertretende Leitung: Eelco van Putten (Niederlande); Tutor: Davorin Kolić (Kroatien)
Arbeitsgruppe 12: Anwendung von Spritzbeton
Leitung: Eivind Grøv (Norwegen); stellvertretende Leitung: Stefan Bernard (Australien); Tutor: Giuseppe Lunardi (Italien)
Arbeitsgruppe 14: Mechanisierter Vortrieb
Leitung: Brian Fulcher (USA); stellvertretende Leitung: Karin Bäppler (Deutschland); Tutor: Søren Degn Eskesen (Dänemark)
Arbeitsgruppe 15: Tunnelbau und Umwelt
Leitung: Cedric Thalmand (Schweiz); stellvertretende Leitung: Nikolai Bobylev (Russland); Tutor: Anna Lewandowska (Polen)
Arbeitsgruppe 17: Lange Tunnel in großer Tiefe
Leitung: Gérard Seingre (Schweiz); stellvertretende Leitung: Magali Schivre (Frankreich); Tutor: Jinxiu „Jenny“ Yan (China)
Arbeitsgruppe 19: Konventioneller Tunnelbau
Leitung: Nasri Munfah (USA); stellvertretende Leitung: Robert Galler, (Österreich); Tutor: Alexander Gomes (Chile)
Arbeitsgruppe 20: Innerstädtische Probleme, unterirdische Lösungen
Leitung: Wout Broere (Niederlande); stellvertretende Leitung: Damian McGirr (Großbritannien); Tutor: Olivier Vion (Schweiz)
Arbeitsgruppe 21: Life Cycle Asset Management
Leitung: Martin Muncke (Österreich); stellvertretende Leitung: Laetitia d’Aloia-Schwartzentruber (Frankreich); Tutor: Felix Amberg (Schweiz)
Arbeitsgruppe 22: Informationsverarbeitung im Tunnelbau
Leitung: Jurij Karlovsek (Australien); stellvertretende Leitung: Paolo Cucino (Italien); Tutor: Lars Babendererde (Deutschland)
ITA-Komitees und Junge Mitglieder
ITA-CET – Committee on Education and Training
Leitung: Robert Galler (Österreich); stellvertretende Leitung:
Michel Deffayet (Frankreich); Tutor: Eric Leca (Frankreich)
ITACET-Stiftung
Vorsitzende des Stiftungsrats: Abdullah Al-Mogbel (Saudi-Arabien) und Piergiorgio Grasso (Stellvertretender; Italien); Geschäftsführung: Robert Galler (Vorsitz; Österreich), Michel Deffayet (technisch; Frankreich) und Claude Berenguier (organisatorisch; Frankreich)
ITA-COSUF – Committee on Operational Safety of
Underground Facilities
Leitung: Max Wietek (Österreich); stellvertretende Leitung:
Eric Premat (Frankreich); Tutor: Felix Amberg (Schweiz)
ITACUS – Committee on Underground Space
Leitung: Han Admiraal (Niederlande); stellvertretende Leitung:
Antonia Cornaro (Schweiz); Tutor: Chung-Sik Yoo (Südkorea)
ITA-TECH – Committee on Technologies
Leitung: Nick Chittenden (Vereinigte Arabische Emirate);
Tutor: Søren Degn Eskesen (Dänemark)
ITAYM – Young Members Group
Leitung: Keith Bannerman (Australien); stellvertretende Leitung:
Jasmin Amberg (Schweiz); Tutor: Alexandre Gomes (Chile) und
Ruth Gunlaug Haug (Norwegen)