TBM-Montage am Eppenbergtunnel: Vortrieb beginnt Anfang 2017
Die Strecke Olten–Aarau ist eine der am stärksten befahrenen Bahnachsen der Schweiz; sie verengt sich zwischen Däniken und Wöschnau von vier Spuren auf zwei. Dieser Engpass soll bis 2020 behoben werden, wodurch sich der Zugverkehr erhöhen wird. Zum Vergleich: Statt täglich 510 Züge, laut Erhebung für das Jahr 2010, sollen 2030 voraussichtlich 830 Züge pro Tag die Strecke befahren. Die Gesamtkosten für den Vierspurausbau Olten–Aarau betragen 855 Millionen Schweizer Franken (777 Millionen Euro).
Hauptbauwerk dieses Projektes wird der 3114 m lange, zweigleisige Eppenbergtunnel. Zwei Flucht- und Rettungsschächte sowie ein Stollen werden im Abstand von rund 800 m als Notausstiege und gleichzeitig als Zugang für die Rettungskräfte dienen. Die mit dem Bau beauftrage Arge Marti Eppenberg wird den Tunnel vom Portal Wöschnau aus in Richtung Westen maschinell aufgefahren, und zwar mit einem Mixschild (S-994; Herrenknecht AG) mit 12,75 m Schneidraddurchmesser, 3500 kW Vortriebskraft und 2400 t Gewicht.
Zunächst sind rund 1,9 km Tunnel im Hartgestein auszubrechen. Nach einem Umbau unter Tage wird mit einem Hydroschild eine rund 800 m lange, teilweise im Grundwasser liegende Schotterstrecke aufgefahren.
Nach erfolgreicher Abnahme der Tunnelvortriebsmaschine im Herstellerwerk Mitte Juli wird die TVM nun seit September 2016 auf der Baustelle montiert. Anfang 2017 soll der rund 3 km lange Vortrieb beginnen und laut Planung bis zum Frühjahr 2018 abgeschlossen sein. Mit der Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus und der Inbetriebnahme des Eppenbergtunnels rechnet man Ende 2020.
G. B.
Literatur/References
[1] SBB awards Contract to build the Eppenberg Tunnel; Tunnel 1/2015, S. 12–13