Österreich

Rohbau im Unterinntal
abgeschlossen

Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk haben sich Anfang Dezember 2010 die ÖBB-Projektingenieure beim Bau der neuen Unterinntalbahn beschert. Am 3. Dezember 2010 wurden in Radfeld die letzten Betonlieferungen für den neuen Eisenbahntunnel verarbeitet. Damit ist der Rohbau für 32 km zweigleisige Eisenbahntunnel zwischen Kundl und Baumkirchen erfolgreich abgeschlossen.

Ende 2012 wird die neue Unterinntalbahn in Betrieb gehen – für die Kunden bedeutet die Umsetzung weniger Bahnlärm, mehr Beförderungskapazitäten und insbesondere die Möglichkeit, den öffentlichen Personennahverkehr im Unterinntal weiter auszubauen.


Tunnelbau seit August 2003 rund um die Uhr

Die Arbeiten an den Tunnel der neuen Unterinntalbahn begannen im August 2003. Nahezu rund um die Uhr wurde in 10 Bauabschnitten gegraben und betoniert. 35 Rettungsschächte, mehr als 10 km Sicherheitsstollen, Querschläge und verschiedene Zugangstunnel waren als Nebenbauwerke herzustellen. Dabei haben die ÖBB-Techniker nahezu alle heute üblichen Tunnelbauverfahren angewandt. Die neue Unterinntalbahn zählt zu den modernsten Bahnstrecken Europas.


Anspruchsvoller Projektabschnitt bei Radfeld

Seit April 2008 wurde auch am Tunnel Radfeld gebaut. Auf 1.600 m Länge war eine 16 m breite und bis zu 15 m tiefe Baugrube auszuheben. Durch massive Betonplatten sicherten Bautaucher die Grube gegen das allgegenwärtige Grundwasser. Woche für Woche haben Arbeiter rund 20 m Eisenbahntunnel betoniert. Eine 800 m lange „Wanne“ ergänzt bei Radfeld das Tunnelbauwerk. Zur sicheren Abwicklung des Baustellenverkehrs hat die ÖBB eine Überführung über die B171 eingerichtet.


Eisenbahntechnische Ausrüstung läuft auf Hochtouren

Um den straffen Zeitplan für die Projektfertigstellung einzuhalten, läuft die Ausrüstung der neuen Bahntunnel auf vollen Touren. Derzeit wird wöchentlich 1 km Gleis fertig gestellt. Dutzende Unternehmen arbeiten am Einbau von Sicherheits- und Steuerungstechnik. Insgesamt sind 2.200 km Kabel zu verlegen. Das entspricht rund 55 parallel laufenden Strängen von Kundl nach Baumkirchen.


Alle Arbeiten im Zeitplan

Im Dezember 2012 wird die neue Unterinntalbahn fahrplanmäßig in Betrieb gehen. Sie bietet der Transportwirtschaft neue umweltfreundliche Beförderungskapazitäten auf der Schiene. Anrainer der bestehenden Bahnanlagen können eine wirksame Entlastung vom Verkehrslärm vor allem in den Nachtstunden erwarten. Das Projekt schafft die Möglichkeit, den öffentlichen Personennahverkehr im Unterinntal weiter auszubauen.

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