Schweiz

Bergungsarbeiten im Gotthard-Basistunnel dauern bis Ende September 2023

Am 10. August 2023 entgleiste ein Güterzug in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels. Es entstand großer Sachschaden. Die Reparaturarbeiten werden mehrere Monate dauern. 22 Wagen und zwei Lokomotiven konnten bis zum 6. September aus dem Tunnel geschafft werden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich damit noch 8 Wagen im Tunnel. Mehrere Wagen wurden so stark zerstört, dass sie vor dem Abtransport noch im Tunnel zerlegt werden müssen. Seit dem 23. August kann der Güterverkehr wieder durch die unbeschädigte Oströhre verkehren.

Noch keine offiziellen Angaben über Ursache der Entgleisung und Schadensausmaß

Der Vorfall im Gotthard-Basistunnel hat sich am frühen Nachmittag auf Höhe der Multifunktionsstelle Faido ereignet. Der betroffene Güterzug war in Richtung Norden unterwegs. Bei der Entgleisung wurde die Gleisanlage sowie ein Spurwechseltor im Gotthard-Basistunnel stark beschädigt. Über die Unfallursache ebenso wie über das Ausmaß des Schadens hat die SBB bislang noch keine Angabe gemacht. Auslöser der Entgleisung soll ein Radbruch gewesen sein. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) befasst sich mit der Ermittlung der Schadensursachen.

Die aufwändigen Räumungs- und Bergungsarbeiten an der Unfallstelle in der Weströhre dauern voraussichtlich bis gegen Ende September. Gearbeitet wird im Zweischichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche. 22 Wagen und zwei Lokomotiven konnten bereits aus dem Tunnel geschafft werden. Derzeit befinden sich noch 8 Wagen im Tunnel. Mehrere Wagen wurden so stark zerstört, dass sie vor dem Abtransport noch im Tunnel zerlegt werden müssen. Die Bergung der Wagen erfolgt über das Südportal, das rund 15 km von der Unfallstelle entfernt ist. Dazu musste stellenweise ein provisorisches Gleis erstellt werden.

Parallel zu diesen Arbeiten befasst sich die SBB an der Detailaufnahme der entstandenen Schäden. Ziel ist es, unmittelbar nach Ende der Räumungs- und Bergungsarbeiten Ende September mit der Instandsetzung der beschädigten Bahnanlagen beginnen zu können.

Güterverkehr rollt mit Einschränkungen durch Basistunnel

Seit dem 23. August können jeweils vier Güterzüge nacheinander durch die unbeschädigte Oströhre verkehren. Anschließend folgen vier Güterzüge von der Gegenrichtung. Derzeit verkehren rund 90 von maximal möglichen 100 Güterzügen pro Tag durch den Gotthard-Basistunnel. Über die Gotthard Panoramastrecke verkehren zusätzlich rund 15 bis 20 Güterzüge pro Tag. Reisezüge werden nach wie vor über die Gotthard-Panoramastrecke umgeleitet und sind dadurch eine Stunde länger unterwegs.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 2010-07 Schweiz

Gotthard-Basistunnel: Wiederandrehen der TBM in der Weströhre in Faido

Am 4. März 2010 mussten der Vortrieb in der Weströh- re des Gotthard-Basistunnels etwa 9 km von der Multifunk-tionsstelle Faido wegen eines Gesteinsniederbruchs unterbrochen und Sondierbohrun-gen...

mehr
Ausgabe 2010-04 Dachzeilentext Deutsch

Bahntechnik im Gotthard-Basistunnel

Untertiteltext Deutsch

Die Bahntechnik umfasst alle Komponenten und Systeme, die zum „engeren technischen System Eisenbahn“ gehören: Fahrbahn, elektrische Anlagen für die Stromversorgung der bahntechnischen und...

mehr
Ausgabe 2011-03 Schweiz

Gotthard-Basistunnel: Vortrieb beendet

Am 23. März 2011 brach um 12.20 Uhr die Tunnelbohrmaschine in der Weströhre von Faido in den Teilabschnitt Sedrun durch (Titelseite); dabei betrugen die Abweichungen vom Sollwert nur 3 mm horizontal...

mehr
Ausgabe 2011-04

Bahntechnik für den Gotthard-Basistunnel

Rund 90 km lang ist die erste schweizerische Nord-Süd-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Zürich und Mailand mit den Bauwerken am Gotthard und am Monte Ceneri. Seit 2009 erfolgt im...

mehr
Ausgabe 2011-08 Schweiz

Gotthard-Basistunnel Bahntechnik-Einbau von Norden begonnen

Nun hat der Einbau der Bahntechnik auch vom Nordportal des Gotthard-Basistunnels (GBT) begonnen; zu diesem Start berichteten am 2. September 2011 im Bahntechnik-Installationsplatz Nord, bei Erstfeld,...

mehr